Aktuelles

Beitrag von Uli Juergens in der Sendung Kontext (ORF, Ö1 24.11.2023):

Rezensionen Ausschnitte:

„In ihrer Recherche stützt sich Halbmayr nicht nur auf offizielle Dokumente, auch Kontakte zu Nachfahren existieren. Allen voran Siegrid Fahrecker, mit der die Sozialwissenschafterin zusammengearbeitet hat und die innerhalb der Familie die Erinnerung an die ‚fehlende‘ Großmutter bewahrt. Die Fallstricke, die sich aus einer solchen Zusammenarbeit ergeben, reflektiert Halbmayr ebenso erhellend wie die Bedeutung vererbter Traumata und den unverzichtbaren Stellenwert, den eine Anerkennung der Verfolgten hat. […] Mit ‚Brüchiges Schweigen‘ fügt Halbmayr der Erforschung der als ‚asozial‘ Verfolgten und einer damit einhergehenden Fortschreibung klassistischer Abwertung ein wichtiges wie erschütterndes Puzzlestück hinzu und schreibt auch eine Frauenbiografie ins nationale Gedächtnis ein. ‚Erinnern ist arbeiten an der Zukunft‘, resümiert Halbmayr mit einem Zitat von Aleida Assmann.“

Brigitte Theißl in ihrer Rezension in an.schläge. Das feministische Magazin VI/2023, S. 38

„Jede Person, die sich erinnert, tut das für sich, für die eigene Familie – und darüber hinaus. Jede, die den Mut hat, zu fragen, nachzuhaken, zu recherchieren, zu forschen, sich Konflikten und eigenen Wachstumsschmerzen auszusetzen, trägt zu dieser wichtigen Arbeit bei.
Nicht ‚Schwamm drüber. Lassen wir die Vergangenheit ruhen‘ heilt und bringt positive Veränderung, sondern achtsames Erinnern.“

Regina Schlager auf ihrer Website: https://schreiben.reginaschlager.ch/brigitte-halbmayr-bruechiges-schweigen-rezension/

„Es fühlt sich so an, als würde Brigitte Halbmayr ihre Leserinnen und Leser bei der Hand nehmen. Das tut sie in einer klaren Sprache mit klaren Sätzen. Sie nimmt uns mit auf die Wege, die sie während ihrer Recherche gegangen ist. Es wird deutlich, wie viele Lücken Geschichten wie diese haben; Informationen wurden vernichtet oder vorenthalten. Erinnerungen verblassen, die Beschäftigung damit geschieht spät. Trotz dieser Lücken ist es ein unheimlich dichtes Buch geworden; dicht an Informationen, die sehr gut miteinander verwoben wurden, um die Geschichte von Anna Burger zu erzählen.“

Leonie Lindinger in ihrer Rezension in „Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“, 40. Jg., Nr. 3–4, September 2023, S. 75

„Angesichts des herausfordernden Themas und der brüchigen Quellenlage ist das Buch auch als ein Beispiel zu empfehlen, das die Möglichkeiten und Grenzen historischen Arbeitens aufzeigt. Es gibt tiefen Einblick in die Geschichte der als „asozial“ Stigmatisierten vor 1945 sowie der Reflexionen und meist ausbleibenden Thematisierungen nach 1945. Es zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der NS-Gedenkstätten mit den Familien und der Fachwissenschaft, das empathische Sprechen (und Verstehen) der Expert:innen mit den Nachlebenden sowie deren Engagement bis heute sind, damit sich die Familiengedächtnisse aus den Zonen des Schweigens und damit aus der Akzeptanz der Gewalt gegen die Opfer befreien können. Mit der Familie von Anna Burger demonstriert es die Verflechtung der langwährenden Folgen von gesellschaftlichen Stigmatisierungen mit persönlichen Selbstbildern und familiärer Kommunikation. Es demonstriert, wie viel Mut, Vertrauen, Geduld und Beharrlichkeit es insbesondere für die Nachlebenden braucht, um aus den einsamen Selbstbeschuldigungen zu finden, die Blockaden aufzuspüren und zu reflektieren. Das wird hier beispielhaft gezeigt; ein weiterer Schritt auf einem langen Weg.“
Katharina Lenski auf: http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-135870

„Asoziale“ als verleugnete NS-Opfer. Ein Beitrag von Katharina Gruber auf orf.topos.at (Link). Am 18.12.2023 von der Armutskonferenz im Bewerb „Journalismuspreis ‚von unten‘ 2023. Preis für respektvolle und tiefgründige Armutsberichterstattung“  mit dem Hauptpreis in der Kategorie online ausgezeichnet.

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